Gibt es in unserem Leben Situationen, in denen wir uns im stillen Kämmerchen dann und wann, die vielleicht sogar etwas bange Frage nach dem roten Faden in unserem Leben stellen, möglicherweise sogar die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens?
Wenn es uns so richtig gut geht, wir uns gerade pudelwohl fühlen und mit uns im Einklang sind, dann stellen wir uns diese Frage wohl eher nicht unbedingt.
Zeigen sich aber Entscheidungs-, Überforderungs-, Spannungs- oder Konfliktsituationen im privaten oder beruflichen Umfeld, dann kann es schnell vorbei sein, mit unserer inneren Ruhe und Gelassenheit.
Aber auch Veränderungswünsche oder biographische Lebenskrisen können uns dazu veranlassen, nach dem roten Faden Ausschau zu halten und vielleicht auch den Sinn des Großen und Ganzen mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wieder im stillen Kämmerchen, sind wir fast erschüttert von der Frage, was das nun alles bitte schön zu bedeuten hat, dass wir uns in unserer eigenen, uns eigentlich doch so vertrauten Lebenssituation hin und wieder nicht mehr zuhause fühlen; dass wir uns mit unserem aktuellen Lebenszusammenhang nicht mehr in Übereinstimmung erleben.
Wenn uns nun diese Situationen, Wünsche oder Krisen zwicken und zwacken, bisweilen sogar aufreibende Zweifel an uns knabbern, dann drängt sich ebendiese Frage, gerne auch ganz unerwartet, auf; ob wir auch wirklich auf dem richtigen Weg sind, uns an unserem roten Faden und dem Sinn des Lebens mehr oder weniger entlang hangeln, oder von Zeit zu Zeit ein wenig verloren gehen.
Alles Wenn und Aber ist angeschaut, dies oder jenes ausprobiert und das ein oder andere, klug- oder unklugerweise getan. Wären wir doch mutiger gewesen, statt den vermeintlich bequemeren oder sicheren, einen anderen Weg, unbequem oder unsicher, zu gehen. Hören wir auf unser Bauchgefühl, lauschen wir auf das, was uns alle guten Geister zuflüstern, oder wägen wir vorsichtshalber alle Eventualitäten ab, bleiben gerne auf der Hut und sind uns vielleicht gar nicht so ganz im Klaren darüber, was wir eigentlich wirklich möchten oder brauchen. Trauen wir uns unkonventionell zu sein, oder bleiben wir angepasst; an was auch immer. Wir ahnen, was sich da so alles in uns regen möchte, wenn wir es nur zuließen.
Angesichts dieser Wechselbäder der wahrgenommen oder verdrängten Gefühle, bestimmten oder vagen Hoffnungen, eigenen und fremden Ansprüchen und der bewussten, aber auch unbewussten Suche nach den eigenen Lebensaufgaben, und der einen Lebensform, in der wir uns dann zuhause würden fühlen dürfen, die wir aber noch gar nicht wirklich gefunden haben, weil sie noch nicht in unser Bewusstsein getreten ist, und wenn doch, wir uns nicht, oder noch nicht getraut haben, ebendiese eine oder andere bestenfalls auch auszuprobieren.
Und nun sind wir da, wo wir sind; mit dem, was war und ist und nicht war und nicht ist. Da kann einem irgendwie so zwischendurch schon auch mal ganz schwindelig werden und die Puste ausgehen. Das Bauchgefühl schweigt, die Hoffnung schwindet, die Ansprüche schauen her, wir schauen hin – oder besser noch weg.
Und jetzt? Wie können wir, vorausgesetzt dass wir es überhaupt möchten, den roten Faden wieder aufnehmen; den Sinn unseres Lebens erspüren?
Was, wenn wir vor die Wahl gestellt sind, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten, zwischen wenigen, und seien es nur zwei, auswählen zu können; von denen wir uns dann für eine entscheiden, weil die anderen uns irgendwie auch nicht realistisch oder vernünftig erscheinen und eigentlich auch widersprüchlich sind?
Wir werden in einem Erdenleben nicht alle Möglichkeiten ergreifen können.
Et voilà, da sind wir schon mittendrin, in unserer Lebensgeschichte. Los geht’s.